Kunstkontor Dr. Doris Möllers

Feininger, Theodore Lux (Berlin 1910 - 2011 Cambridge, Massachusetts)

Ohne Titel (Schoner, verso zwei Frauen).

Aquarell mit Kohle auf Ingrespapier, veso mit Tinte signiert und  datiert, 1942. 31,2 : 24 cm.
Provenienz: Privatsammlung Rheinland.
Theodore Lux Feininger war ein deutsch-amerikanischer Photograph und Maler und der jüngste Sohn von Lyonel Feininger. Er studierte Kunst am Bauhaus in Dessau unter Albers, Klee und Kandinsky, arbeitete dort an der Versuchsbühne bei Schlemmer mit und war Mitglied der Jazzband. Daneben studierte er bei Moholy-Nagy Photographie. 1932 ging er nach Paris und konzentrierte sich auf die Malerei. 1935 kehrte er nach Deutschland zurück, 1936 emigrierte er nach New York.
Seit den fünfziger Jahren widmet er sich ausschließlich der Malerei. In seinen Werken bleibt der Einfluss der Bauhaus-Schule stets spürbar, Feininger entwickelte aber seinen unverwechselbaren eigenen Stil. Bis 1947 signierte er seine Bilder mit dem Pseudonym
"Theodor Lux". In Deutschland erlangte der Künstler erst 1998 durch eine große Ausstellung in der Staatlichen Galerie Moritzburg (Halle) größere Bekanntheit. Neben der Malerei war er schriftstellerisch und war als Lehrer in New York, Harvard und Boston
tätig.

Étretat (verso Schoner auf hoher See).

Aquarell mit Kohle auf Ingrespapier, mit Tinte signiert, datiert und betitelt, 1946. 24 : 31,8 cm.
Provenienz: Privatsammlung Rheinland.

Die berühmten Felsklippen dieses normannischen Seebades dienten zahlreichen Künstlern als Motiv, darunter Courbet, Delacroix, Matisse und Monet.





Claude Monet, Étretat 1883, Musée d'Orsay, Paris

Ohne Titel (Schoner; verso Frauenkopf).

Aquarell mit Kohle auf Ingrespapier, verso mit Tinte signiert, bezeichnet "Nassau St. Dummy" und datiert, 1950. 24,8 : 21 cm.
Provenienz: Privatsammlung Rheinland.

 

"Was an den Werken T. Lux Feiningers umso mehr erstaunt, ist die scheinbar trotzige Nähe zu den Schiffsmotiven des Vaters, mit welcher der Sohn riskante Vergleiche naturgemäß herausgefordert hat. Im Fall von T. Lux Feininger zeigt sich allerdings, dass dies keine kreative Schwäche und epigonale Einfallslosigkeit war, sondern Ausdruck künstlerischer Selbstsicherheit und gemeinsamer Interessen von Vater und Sohn. (...) Es lag T. Lux fern, in die künstlerischen Fußstapfen des Vaters zu treten. Im Gegenteil. Er suchte gerade wegen der persönlichen Nähe zum Vater die größtmögliche künstlerische Emanzipation (...) Tatsächlich übernahm T. Lux von der Fotografie des Neuen Sehens die BEtonung der Diagonalen und die Verwendung von starken Untersichten, Aufsichten, Anschnitten und perspektivischen Verzerrungen. Seine >Vorliebe, eine fantastische Realität mit einer realistischen Fantasie zu verbinden, das Lebendige und das Tote<, wie er es ausdrückte, speiste sich aus der Literatur, eigenen Erlebnissen und seinem großen Interesse an der untergegangenen Welt der Segelschiffe des 19. Jahrhunderts, das er mit seinem Vater teilte.Vor allem war sein künstlerischer Blick einwärts gerichtet, so dass selbst die nach den Vorlagen aus seiner umfangreichen Materialsammlung entstandenen Marinebilder im Grunde nie Schiffsporträts sind." (Egging, Björn, Seelenzustände, nicht Marinebilder. Zu den Bildern von T. Lux Feininger und seinem Vater Lyonel Feininger. In: Väter & Söhne. Konfrontation und Gleichklang. Katalog der Ausstellung im Schloßmuseum Murnau 2016. S. 99 ff).

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