Kunstkontor Dr. Doris Möllers

Kohl, Robert (Wien 1891 - 1944 Lager Blechhammer/Kreis Cosel, Oberschlesien)

Macbeth.

Acht Kreidelithographien auf holzhaltigem Papier, mit Bleistift signiert, 1922. Provenienz: Privatsammlung Westfalen. Leicht gebräunt, altersbedingte Randmängel.

Enthält die Blätter: Nach der Prophezeiung der Hexen. 32 : 28,7 cm auf 64,5 : 50 cm. Matuszak 2336 Macbeth und Lady Macbeth. 22 : 29,2 cm auf 64,5 : 50 cm. Matuszak 2337 Die Ermordung des Königs wird bekannt. 31,5 : 30 cm auf 64,5 : 50 cm. Matuszak 2338 Die Unterredung mit den Mördern. 29,7 : 28,1 cm auf 64,5 : 50 cm. Matuszak 2339 Die Ermordung Banquos. 28,7 : 25,1 cm auf 64,5 : 50 cm. Matuszak 2340 Der Geist Banquos erscheint Macbeth. 25,5 : 27,4 cm auf 64,5 : 50 cm. Matuszak 2341 Lady Macbeth schlafwandelnd. 29,8 : 23,1 cm auf 64,5 : 50 cm. Matuszak 2342 Der Kopf Macbeths wird gebracht. 30,5 : 28,9 cm auf 64,5 : 50 cm. Matuszak 2343

Eine Auflage der im Menes-Verlag Leipzig erschienenen Mappe ist nicht bekannt.

Nach der Prophezeiung der Hexen.
Macbeth und Lady Macbeth.
Die Ermordung des Königs wird bekannt.
Die Unterredung mit den Mördern.
Die Ermordung Banquos.
Der Geist Banquos erscheint Macbeth.
Lady Macbeth schlafwandelnd.
Der Kopf Macbeths wird gebracht.

Robert Kohl besuchte schon als 13 Jähriger eine Malschule, wurde jedoch von der Wiener Akademie für Bildende Kunst nicht angenommen. Dafür belegte er Aktkurse an der Kunstgewerbeschule. Von 1912/13 studierte er an der Prager Kunstakademie und arbeitete anschließend bis 1923 als Buchillustrator in Leipzig und München. Diese Tätigkeit wurde durch den Kriegsdienst 1916-18 unterbrochen. 1919 kehrte er nach Leipzig zurück. Ab den 1920er Jahren wandte er sich mehr und mehr der Malerei zu und wurde Mitglied im Wiener Hagenbund und im dortigen Künstlerhaus. 1923/24 lebte Kohl in Frankfurt, danach wieder in Wien, wo er in der Künstlersiedlung am Rosenhügel wohnte. 1938 emigrierte der jüdische Künstler ohne Aufenthaltsbewilligung nach Paris, wo er dank der Unterstützung von Louis Rothschild eine Unterkunft fand. Dazu bekam er von anderer Seite ein Atelier gestellt. Nach der Besetzung von Paris wurde er bei einer Razzia in einem Café festgenommen und in einer Sportanlage in Finistère interniert. 1944 brachte man ihn ins Arbeitslager Blechhammer, einem Außenlager des KZ Auschwitz, wo er ermordet wurde.

1611 wurde William Shakespeares Drama „Macbeth“ in London uraufgeführt. Der Feldherr Macbeth kehrt von einer Schlacht zurück und begegnet drei Hexen, die ihm prophezeien, bald König zu werden. Seinem Begleiter und Freund Banquo, wird vorausgesagt, das seine Kinder Könige würden. Auch Lady Macbeth ist sehr angetan von der Aussicht Königin zu werden, zweifelt aber am Mut ihres Mannes, König Duncan dafür zu ermorden. Während sie die Kammerdiener vergiftet, bringt Macbeth Duncan mit deren Dolchen um. Zwar hegen dessen Söhne Verdacht, doch ziehen sie es vor, aus Schottland zu fliehen, somit wird Macbeth König. Er lädt Banquo, der ebenfalls Zweifel an Macbeth hat, zu einem Ehrenmahl ein, und läßt ihn aus Furcht vor einer Aufdeckung seiner Tat umbringen. Zu Macbeths großem Entsetzten erscheint Banquo nun als Geist und setzt sich auf seinen Platz, nur Macbeth kann seiner Gewahr werden. Gepeinigt vom schlechten Gewissen schlafwandelt Lady Macbeth durch das Schloss und gibt ihre Mitschuld zu. Macbeth wird auf dem Schlachtfeld durch Macduff, einem treuen Gefolgsmann Duncans, getötet.

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