Dufy, Raoul (Le Havre 1877 - 1953 Forcalquier)
Ohne Titel (Frauenakt vor einem Hafen).
Radierung in braun auf Bütten, mit Bleistift signiert und gewidmet "à mon ami Galanis", um 1935. 35 : 51,8 cm auf 47 : 57,5 cm.
Bis auf kleinere Altersmängel schön erhaltener Abzug dieses seltenen Blattes (wir kennen ein weiteres Exemplar im Art Institute in Chicago).
Demetrois Galanis (1879 - 1966) war griechischer Künstler und Freund von Picasso. Seit 1904 stellte er international mit allen großen Künstlern der Avantgarde, Matisse, Braque, Chagall u. v.m. aus. Wie kein zweiter griechischer Künstler der klassischen Moderne erfuhr er große Anerkennung, man ernannte ihn zum Lehrer an der École des Beaux Arts in Paris und zum lebenslangen Mitglied der Académie francaise.
Dieser Frauenakt am Meer ist ein häufiges Motiv in Dufys Werk. Aphroditengleich zeigt er sie mit Schmetterlingen, Ponys, Muscheln etc. Man kann in dieser Allegorie eine Hommage an das Meer sehen.
Ohne Titel (La Baigneuse).
Kreidelithographie auf Bütten, mit Bleistift signiert, bezeichnet als Probedruck und gewidmet "pour Madame Duchatel", 1933. 34 : 44 cm auf 49,5 : 64 cm.
Bis auf kleinere Altersmängel schön erhaltener Abzug.
Eines von sechs Blättern für das Album "La Mer". Neben wenigen Prodeabzügen wie diesem, wurden 33 Abzüge hierfür gedruckt.
Das Blatt ist der Ehefrau des Druckers Duchatel gewidmet, bei dem Dufy in den 1920 und 1930er Jahren seine Lithographien drucken ließ.
Provenienz: Sammlung Henri M. Petiet (verso mit Sammlungsstempel).
Der berühmte Sammler und Kunsthändler Henri M. Petiet (1894 - 1980) besaß vielleicht die größte Sammlung an europäischer Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts weltweit. Zwar handelte er auch mit Kunst, um seine Sammlung zu finanzieren, doch behielt er die besten Arbeiten für sich (diese waren mit seinen Initialen gekennzeichnet). Als sein Nachlaß, in dem sich auch hunderte von Oldtimern befanden, aufgelöst wurde, bedurfte es 36 Auktionen für den Verkauf der Graphiksammlung.
Diese Figur der Badenden ist seit 1906 Motiv in Dufys Bildern. Beeinflußt von den Werken Cézannes, vom Kubismus, aber auch von mittelalterlicher Kunst, bediente sich Dufy der Impulse, die für seine künstlerische Aussage wichtig erschienen. Sie wird zu seinem Prototyp der Badenden, die er in die Landschaft seiner Kindheit, in die Bucht von Saint-Adresse setzt.
Ohne Titel (Le Plongeoir, ou Cycliste, Baigneuses et Voiliers/Der Sprungturm, oder Radfahrer, Schwimmer und Segelboote).
Kreidelithographie auf Bütten, mit Bleistift monogrammiert und nummeriert, 1925. 48 : 65 cm (Blattformat).
Bis auf kleinere Altersmängel schön erhaltener Abzug.
Einer von 33 Abzügen für das Album "La Mer", erschienen bei den Editions l'Etoile et la clé in Brüssel.
"Dem Meer war er durch sein Privatleben so verbunden, daß er immer wieder darauf zurückkam. Für Dufy aber hat das Meer nicht nur gefühlsmäßigen Wert. Es war ihm eine so vertraute Realität, daß er es als Basis für die erstaunlichsten Experimente verwenden konnte. [...] Alle Formen, die in seinen Meergemälden auftauchen, Schlösser, Nixen, Badende, Muscheln, sind nur Zubehör.Worauf es ihm wirklich ankam, das war der grenzenlose Raum; und um ihn malen zu können, mußte er Regeln schaffen, die sich von jenen der traditionellen Perspektive unterschieden." (Cogniat, Raymond, Raoul Dufy. Mailando. J. S. 74)
Ohne Titel (Pferdchen, Badende und Muschel).
Kreidelithographie auf Bütten, mit Bleistift monogrammiert und nummeriert, 1925. 45 : 56,2 cm (Blattformat).
Bis auf kleinere Altersmängel schön erhaltener Abzug.
Einer von 30 Abzügen.
"Seepferdchen" im wörtlichen Sinne gehören ebenfalls zu Dufys Motivrepertoire.
"Welch unglücklicher Mensch, der nicht in der Nähe des Meeres wohnt oder den kein Fluß mit spiegelndem Wasser besprengt. Seen reichen da nicht aus. Der Maler muss unaufhörlich ein einigermaßen gutes Licht, ein Flimmern, ein luftiges Flattern im Auge haben, dass das, was er sieht umspült." (Dufy).
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