Kunstkontor Dr. Doris Möllers

Schlippenbach, Paul von (Olaine bei Riga 1869 - 1933 Berlin)

Blick auf Mentone.

Radierung mit Aquatinta auf Japanbütten, mit Bleistift signiert, um 1925. 27 : 20,6 cm auf 37 : 28,8 cm. Provenienz: Privatsammlung Hamburg. In der oberen rechten Ecke Quetschfalten, verso Montierungsreste, sonst sehr gut erhalten. Aus der Mappe „Riviera. 10 Radierungen“, die in einer Auflage von 100 Exemplaren gedruckt wurden. Titelblatt liegt vor, dieses vom Künstler handschriftlich nummeriert (24), signiert und gewidmet: „Herrn und Frau Dr. Flatau ein fröhliches Fest! Weihnachten 1925 - Schlippenbach“.Trotz der Auflage extrem selten.

Schlippenbach entstammte einem baltischen Adelsgeschlecht und wurde 1896 im Fach Jura an der Universität Erlangen promoviert. Danach entschied er sich jedoch Maler zu werden und nahm Unterricht an der Pariser Académie Julian und bei James Mc Neill Whistler. Der Künstler betätigte sich auch als Musiker und Bühnenbildner. Bis etwa 1913 lebte er in Dresden, wo er Mitglied der Dresdner Kunstgenossenschaft war und sich der 1910 gegründeten „Gruppe Grün-Weiss“ anschloß, von der allerdings nur eine einzige Ausstellung - im Kunstsalon Emil Richter 1910 - bekannt ist. Im Sommer 1913 drehte Max Reinhardt an der toskanischen Küste den Stummfilm „Insel der Seligen“. Hier betätigte sich von Schlippenbach als Regieassistent und Arrangeur. Anschließend lebte von Schlippenbach in Berlin. 1929 inszenierte er hier die Oper „Le devin du village“ von Jean-Jacques Rousseau in einem kleinen, in seinem Haus „Blumenhof“ eingerichteten Theater. 1934 fand unter Protektorat des italienischen Botschafters eine Gedächtnisausstellung mit Werken, die in Venedig entstanden waren, statt. Dort hatte sich von Schlippenbach mehrere Monate aufgehalten und eine u. a. eine Radiermappe mit Venedigansichten erstellt.

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