Slevogt, Max (Landshut 1868 - 1932 Neukastel)
Selbstbildnis mit Zwicker.
Kaltnadelradierung auf Japanbütten, mit Bleistift signiert und nummeriert, 1915. 25: 20 cm auf 40 : 32.
Nicht im Werkverzeichnis!
14. von 20 Exemplaren dieses überaus seltenen Blattes.
Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit leichten Altersspuren. Signatur etwas verwischt.
Provenienz: Sammlung Kohl-Wiegand, St. Ingbert.
Der Höllenrachen.
Kreidelithographie auf Japanpapier, mit Bleistift signiert und als „Probedruck“ bezeichnet, 1924. 24,8 : 26 cm auf 27 : 35,7 cm. Provenienz: Sammlung Kohl-Weigand, St. Ingbert; Privatbesitz Saarland. Vgl. Söhn 694. An den oberen Ecken Montierungsspuren mit kleinen Papierverlusten. Blatt 8 der Mappe „Mozart: Don Giovanni. Entwürfe für die Dresdener Staatsoper“, erschienenen im Verlag Bruno Cassirer, 1924. Die Auflage betrug 100 Exemplare.
Der Zaunkönig und der Bär.
Tuschfederzeichnung auf Vorderseite eines Briefumschlages, mit Tinte betitelt, um 1920. 9,5 : 14,5 cm.
Provenienz: Sammlung Kohl-Weigand, St. Ingbert; Privatsammlung Saarland.
Originalentwurf für den Holzstich des gleichnamigen Märchens der Brüder Grimm für das Buch "Zeichnungen zu Kinderliedern, Tierfabeln und Märchen", erschienen im Verlag Bruno Cassirer, Berlin 1920. (Vgl. Söhn 327).
Am Lagerfeuer
Kaltnadelradierung mit Aquatinta auf Bütten, mit Bleistift signiert, 1904. 31,7 : 23,9 cm auf 49 : 34,5 cm. Sievers/Waldmann 9 - 1. Vor den Überarbeitungen von 1923. Im ehemaligen Passepartout-Ausschnitt etwas gebräunt.
Provenienz: Sammlung Kohl-Weigand, St. Ingbert; Privatbesitz Saarland.
Aus dem Mappenwerk "Schwarze Szenen. 6 Radierversuche von Max Slevogt", erschienen 1905 bei Bruno Cassirer in Berlin. Wohl außerhalb der Auflage von 50 Exemplaren auf kaiserlichem Japan.
"Lebensbedrohliche Situationen mit ungewissem Ausgang sind es, die Slevogt in seiner ersten freien graphischen Folge versammelte und die damit ein beredtes Zeugnis seiner Vorliebe für das Grausame abgibt. [...] Im Gegensatz zu den später entstandenen 'Schatten und Träumen' sind die 'Schwarzen Scenen' in ihrem Darstellungsgehalt der Realität verhaftet, alles könnte, wenn auch zu anderer Zeit und an anderem Ort, sich genau so ereignen. Mit dieser Verortung in der Welt des Betrachters vermögen die Darstellungen weitaus mehr zu beängstigen, als es den grässlichsten Phantasiewesen gelingen könnte. Die Beunruhigung, die sich beim Betrachten der Blätter einstellt, hat noch eine weitere Ursache: Der Ausgang der einzelnen, zusammenhanglos aneinandergereihten Szenen bleibt völlig offen. [...] Wird der vom Lagerfeuer Flüchtende erschossen oder kann er rechtszeitig im Gebüsch untertauchen? [...] Um den Inhalt der 'Schwarzen Scenen' durch ihre äußere Erscheinung zu unterstreichen, wählte Slevogt die Radierung. Nicht das MAlerische, nicht die Lichtstimmung steht m Vordergrund, sondern heftige BEwegtheit und Kampf, bestens zur Geltung gebracht in scharfkantigen Linien und verunklärenden Tonwerten." (Mit Phantasie und Schöpferlaune. Max Slevogt als Graphiker und Illustrator. Katalog der Ausstellung der Museen der Stadt Landshut 2009. S. 120).
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