Kunstkontor Dr. Doris Möllers

Liebermann, Max (1847 - Berlin - 1935)

Unter Bäumen (Altweiberhaus in Laren).

 Kaltnadelradierung mit Vernis mou auf Japanbütten, mit Bleistift signiert, 1892. 13 : 18 cm auf 32,5 : 42,9 cm. Schiefler 24 IX (von X b), kennt ein Exemplar dieses Zustandes in der Sammlung Professor Peter Halm (mit dem Format 27,3/7 : 33,0/3. 

Mit den Spuren des Granierstahls über den rechten Bildrand hinaus, vor der endgültigen Auflage von der verstählten Platte in 100 Exemplaren. Äußerst breitrandiges, wohl erhaltenes Exemplar mit deutlichem Grad und stimmungsvollen Kontrasten. 

Pendant zu den diversen Fassungen der Darstellungen des Altmännerhauses. mit den für Liebermann so typischen Lichtflecken an Hauswand, Hecke und Weg. 

Spielendes Kind und Wärterin.

Kaltnadelradierung auf Japan, mit Bleistift signiert und nummeriert, 1921.

20,5 : 28,5 cm auf 33 : 47 cm. Schiefler 332 IV a.

Einer von 25 Abzügen auf diesem Papier (Gesamtauflage 100 Exemplare).

Schöner, vollrandiger Abzug.

VERKAUFT

Dargestellt ist die Enkelin Liebermanns mit dem Kindermädchen im Garten des Hauses am Wannsee. "Und selbst als im Enkelkind das Modell für die Kinderzeichnungen in der Familie sichwiederholte, war Liebermann wohl der angeregte und aufmerksame Großvater - aber nicht der verliebte, großväterliche Künstler. Seine Zeichnungen blieben frei von hübschmachender, fälschender Zuneigung. Trotzdem sonst zu berichten ist: Wenn Liebermann Zeichnungen und Skizzen zeigt, wiederholen sich fortwährend die Worte: 'Mein Enkel - meine Tochter - meine Frau - mein Enkel!' Was um ihn herum lebt, sieht er am häufigsten und es lockt ihn auch bald eine Haltung, eine Linie zum Festhalten mit dem Stift. Bei den Unterschriften will er aber nicht betont sehen, daß es seine Verwandten sind. 'Meine Frau und meine Tochter die wollen nicht immerzu genannt sein. Das ist doch 'ne Frau oder 'n Mädchen, die ich jemalt habe. Sagen Se man 'Lesendes Mädchen'!' Aber beim Kramen nennt er die Blätter doch wieder: 'Mein Enkel - meine Frau - meine Tochter - mein Enkel!' Am liebevollsten spricht er aus: 'Mein Enkel!'" (Ostwald, Hans, Das Liebermann-Buch. Berlin 1930. S. 366).


Garten in Wannsee mit dem Mädchen auf der Bank.

Kaltnadelradierung auf Van Gelder Zonen-Büttenpapier (mit Wasserzeichen), mit Bleistift signiert, 1916. 17 : 24,5 cm auf 24,5 : 31,5 cm. Schieffler 217 III a (von b). Mit marginalen Altersspuren. Hervorragender, gratiger, äußerst kontrastreicher Frühdruck vor der Auflage von 50 Exemplaren bei Bruno Cassirer. Provenienz: Privatbesitz Nürnberg.

 

VERKAUFT

 

Die Graphik zeigt eines der berühmtesten Motive von Liebermanns Wannsee-Garten-Bildern: Die auf einer Gartenbank sitzende Tochter, im Vordergrund links der im Juni 2014 umgestürzte Kastanienbaum, den Liebermann selbst gepflanzt hat. "Liebermann schuf von dieser Bank mehrere Gemälde und Papierarbeiten, die idealtypisch die Harmonie des inszenierten Gartens von der der freien Natur scheiden. Besonders die Gemälde, welche eine in weiß gekleidete Frauenfigur zeigen, die mit übereinandergeschlagenen Beinen in der rechten Ecke der ebenfalls weißgestrichenen Holzbank sitzt, betonen die Eintracht zwischen Mensch und Garten. Liebermann hat diese Konstellation, in der wahrscheinlich seine Tochter Käthe abgebildet ist, in den Jahren 1915 und 1916 mehrmals gemalt und radiert. Es sind Bilder die entstanden, während der deutschen Öffentlichkeit das ganze Ausmaß des Ersten Weltkriegs bewusst wurde. Gleichsam als Gegenbilder zur barbarischen weltpolitischen Lage entwickeln diese Werke eine eskapistische Vision des einvernehmlichen Seins im privaten hortus conclusus." (Mühling, Matthias, Gartenbänke und Heckengärten. In: Im Garten von Max Liebermann. Katalog der Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle und der Alten Nationalgalerie Berlin 2004/

 

2005. S. 115).

 


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