Corinth, Lovis (Tapiau 1858 - 1925 Zandvoort)
Schlafende
Weibliche Aktstudien
Akt mit Putte
Kaltnadelradierung auf festem Bütten, mit Bleistift signiert, von fremder Hand nummeriert, 1924. 15 : 21 cm auf 25,4 : 35,5 cm.
Müller 838 IV. Endgültiger Zustand, der in 75 Exemplaren gedruckt wurde.
Die Darstellung könnte durch Rembrandts Danae (Hermitage Museum, Petersburg; 1636) inspiriert worden sein. Über dessen Aktmalerei schrieb Corinth: "Ganz anders verfuhren die drei Großen: Velasquez, Rubens und Rembrandt. Sie sahen die Figuren vom Licht beschienen und umflossen, während die Umgebung einen nicht mindern Einfluß als Widerspiegelung auf die Tonwerte ausübte. So wurden nicht mehr Lokalfarben auf die Tafel gestrichen, sondern die Färbung des Gegenstandes ändert sich und nimmt alle Schattierungen an, die Licht, Schatten und Reflexe bedingen. Durch diese Art, farbig zu sehen, geben diese Künstler nicht allein die Muskulatur und Konstruktion des Körpers wieder, sondern du glaubst, das Fleisch mit dem Finger eindrücken zu können und das Blut unter der Haut pulsieren zu sehen. Rembrandt hat seine Frau Saskia des öfteren als Akt gemalt. Der Charakter der Gestalt hat viel Ähnlichkeit mit der Eva des Jan van Eyck, aber wie anders flutet hier das Licht über das ganze Bild, so daß es ein Ausschnitt aus der wirklichen Natur zu sein scheint." (Corinth, Lovis, Gesammelte Schriften. Berlin 1995. S. 97).
Auch in dieser Graphik geht es vermehrt um die Wirkung von Licht und Schatten.
Akt.
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