Corinth, Lovis (Tapiau 1858 - 1925 Zandvoort)
Selbstbildnis radierend.
Radierung auf Bütten, mit Bleistift signiert, in der Platte monogrammiert und datiert, 1909. 19,6 : 15,5 cm auf 47,7 : 33,8 cm. Schwarz 34. Insgesamt leicht gebräunt.
Eins von 50 Exemplaren auf diesem Papier, dazu 25 auf Japan. Unten links der Prägestempel von Bruno Cassirer.
Hoch konzentriert schaut der Künstler in den vor ihm stehenden Spiegel, um das Gesehene auf die Radierplatte zu übertragen. Es sitzt im Atelier, im Hintergrund sieht man andeutete Bilderrahmen. Der ernste Blick zeigt, wie intensiv Corinth diese Selbstbefragung betreibt.
„Das beste und willigste Modell aber ist „man selbst“. [...] Die Sucht, sich selbst kennen zu lernen; die Möglichkeit, jeden Augenblick, in welchem man sonst unbeschäftigt wäre, auf diese Weise lehrreich ausnutzen zu können, die Billigkeit des Modells, denn es ist nur ein guter Spiegel nötig; – am allermeisten aber die Lust, ganz nach eigenem Gutdünken, ohne jede andere Beeinflussung das Arrangement und die Auffassung treffen zu können, macht das Selbstporträt zum bevorzugten Studienmittel aller Maler.“ (Lovis Corinth, Das Erlernen der Malerei, Berlin 1908, S. 122.)
Selbstbildnis.
Selbstbildnis.
Selbstbildnis.
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