Corinth, Lovis (Tapiau 1858 - 1925 Zandvoort)
Stehende weibliche Akte.
Kaltnadelradierung mit leichtem Plattenton auf Bütten, mit Bleistift signiert und als "II. Zustand" bezeichnet, in der Platte monogrammmiert, 1910. 24,6 : 34,6 cm auf 44,5 : 62 cm. Schwarz 43 II,1.
Zustandsdruck vor dem Wegpolieren der Kratzer und der Auflage von 10 Abzügen auf Japan und 40 auf Bütten, in dieser Form vielleicht ein Unikat.
Der sehr breite Rand mit wenigen Braunfleckchen.
"Seit Jahren beschränkt sich Corinth darauf, mit Kaltnadel andeutende Skizzen in die Kupferplatte zu zeichnen. Diese Kaltnadelblätter nun haben einen außergewöhnlichen Reiz des Momentanen. Der Strich ist gefühlt und gibt in seinem schwellenden Verlaufe die Suggestion weicher Formen. Diese Blätter ... haben nicht von gewollter Komposition, und doch fügt sich eine Skizze neben die andere zu einem harmonisch belebten Studienblatte. Es ist erstaunlich und im höchsten Maße bewundernswert, wie er mit ganz wenigen Linien eine volle Plastik der Formen erreicht" (Hermann Struck, Die Kunst des Radierens. 4. A. Berlin 1923. S. 196).
Weiblicher Akt.
Radierung auf Bütten, mit Bleistift signiert und als Pr(obe)dr(uck) bezeichnet, in der Platte monogrammiert und datiert, 1916. 11,9 : 17,9 cm auf 21,4 : 28 cm. Schwarz 244 II.
Probedruck vor der Auflage von 5 Abzügen auf Japan sowie von 20 bzw. 75 Exemplaren für die Luxus- bzw. Liebhaberausgabe der ersten Auflage des Werkverzeichnisses der Graphik von Karl Schwarz, Verlag Fritz Gurlitt, Berlin 1917. Anschließend wurde die Platte vernichtet.
Weiblicher Halbakt mit Tamburin.
Weiblicher Akt im Lehnsessel mit dunklem Hintergrund.
Kreidelithographie auf Bütten, mit Bleistift signiert, 1914. 31 : 22,5 cm auf 47,7 : 38,2 cm. Schwarz L 155. Eins von 25 Exemplaren auf Bütten (dazu 25 auf Japan). Bis auf Montierungsspuren sehr gut erhalten.
Bei der Dargestellten handelt es sich um die legendäre Schauspielerin Gertrud Eysoldt (Pirna 1870 - 1955 Ohlstadt), die der Künstler im gleichen Jahr (wie auch schon 1903) auch in Öl porträtierte. Corinth hatte die Schauspielerin im Neuen Theater am Schiffbauerdamm 1903 kennengelernt, wo sie abwechselnd mit Tilla Durieux unter der Regie von Max Reinhardt die Salome spielte. Zu dieser Inszenierung hatte Corinth die Kostüme entworfen.
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