Kunstkontor Dr. Doris Möllers

Kollwitz, Käthe (Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg)

Die Klage (Zum Gedenken Ernst Barlachs / Selbstbildnis).

Die Klage (Zum Gedenken Ernst Barlachs / Selbstbildnis).
Bronze mit bräunlicher Patina, im Guss signiert und mit dem Giesser-Stempel "H. Noack Berlin" 1938-40. 26,7 x 24,5 x 9 cm.
Seeler 38 II b.
Guss um 1960 von dem zweiten Modell, das nach der Bronze aus dem Besitz von Hans Kollwitz (heute Kollwitz Museum Köln) hergestellt wurde.

"Das vorliegende Relief ist die weltweit wohl bekannteste Plastik von Käthe Kollwitz. Es ist einerseits ein Denkmal für den von den Nationalsozialisten geächteten Bildhauer Ernst Barlach, den sie sehr schätzte. Andererseits ist es zugleich eine beeindruckende Stellungnahme zu ihrer eigenen Situation als Künstlerin im 'Dritten Reich'. Stellvertretend für alle Menschen, die unter der Diktatur zu leiden hatten, zeigt Kollwitz vielsagend anhand ihres Gesichts, was es heißt, bei Todesstrafe zum Schweigen verurteilt zu sein und die Augen schließen zu müssen vor dem täglichen Unrecht, das man doch nicht aus dem Sinn verbannen kann. Dieses Relief, das zu ihren Lebzeiten in Deutschland bereits unter der Hand in Form photographischer Aufnahmen, aber auch über Gipsabformungen und Metallgüsse verbreitet wurde, ist das bei - institutionellen und privaten - Sammlern bis heute begehrteste Bildwerk der Künstlerin." (Annette Seeler).

"Ich schicke Ihnen Beiden diese Aufnahme einer Arbeit von mir, die mein eigenes Leben andeuten soll. Sie entstand, nachdem ich Barlach tot gesehen habe." (Käthe Kollwitz in einem Brief an Wilhelm Loth vom 30. März 1942).


Abschied und Tod

verkauft

Kreidelithographie auf Velin, mit Bleistift signiert, 1923.
53,5 : 43 cm auf 58 : 48 cm.
Knesebeck 200 II b (von II c).
Aus der Auflage von 100 Exemplaren für die Vorzugsausgabe der Mappe "Abschied und Tod / Acht Zeichnungen / von / Käthe Kollwitz / mit einem Geleitwort von / Gerhart Hauptmann / 1924 / im Propyläen-Verlag / Berlin.

Ausgesprochen differenzierter und transparenter Abzug.

"Der Tod als Phänomen des menschlichen Daseins beschäftigte Käthe Kollwitz ihr ganzes Leben lang. Für sie war er Teil des Lebens, mit dem sie sich kontinuierlich auseinandersetzte. [...] In die Darstellung des Todes fließt auch ein erotisches Element ein. Eros und Thanatos sind wichtige Sujets des norwegischen Künstlers Edvard Munch (1863 - 1944), dessen Arbeiten Käthe Kollwitz rezipierte. [...] Im Jahr 1923 veröffentlichte Käthe Kollwitz die Mappe 'Abschied und Tod', eine Auswahl von acht Zeichnungen zum Thema Tod. Die Einleitung verfasste Gerhart Hauptmann. In diesem Zusammenhang erwähnte die Künstlerin erstmals, noch eine Folge von Druckgraphiken zum Thema Tod machen zu wollen. [...] Ihre Bilder zum Tod bewegen sich zwischen Todesangst und Todessehnsucht. Sie führen dem Betrachtenden eindringlich die eigene Vergänglichkeit vor Augen, bieten jedoch auch Trost und Hoffnung. Ohne Tabu nähert sich die Künstlerin der Unausweichlichkeit des menschlichen Seins und bietet die Möglichkeit zur Identifikation." (Andergassen, Leo, Käthe Kollwitz. Katalog der Ausstellung im Diözesanmuseum Hofburg Brixen 2007. S. 142 f).


An der Kirchenmauer

verkauft

Strichätzung, Kaltnadel und Pinselätzung in braun auf dickem Velin, 1893. 25 : 13,3 cm auf 35,1 : 25 cm. Stempelsignatur.
Knesebeck 17 VII a (von VII b).
Aus den Auflagen von der aufgearbeiteten Platte zwischen 1946/48 und 1963/65.
Die Pinselätzung ist nicht mehr sichtbar, stattdessen Punktroulette im oberen Bereich.
Wie bei anderen frühen Radierungen, die vor dem Weberzyklus entstanden, dachte die Künstlerin noch nicht an einen Verkauf, weshalb Abzüge aus der Entstehungszeit der Platte, die zwischenzeitig Beschädigungen erlitten hatte, äußerst selten sind. Gleichwohl wurde die Graphik 1893 auf der "Freien Berliner Kunstausstellung" gezeigt.
Provenienz: Erbengemeinschaft Kollwitz; Käthe Kollwitz Museum Köln (verso mit Sammlungsstempel und "als Doublette ausgeschieden" gekennzeichnet).
Am unteren Rand kleinerer Fleck, sehr geringfügige Altersspuren.

Max Lehrs, langjähriger Leiter des Dresdner Kupferstich-Kabinetts, schrieb 1903 über die Radierung "auf der eine Frau aus dem Volke neben Körben auf dem Boden sitzt. Sie hat die Augen geschlossen und stützt den Kopf in die linke Hand, die wiederum die größere Hälfte ihres Gesichtes verdeckt. In der Wandnische oben ist ein Marienbild angedeutet. Man denkt unwillkürlich an Gretchens Worte (aus dem Faust): "Ach neige / Du Schmerzensreiche / Dein Anlitz gnädig meiner Not."


An der Kirchenmauer

verkauft

Strichätzung, Kaltnadel und Pinselätzung in braun auf dickem Velin, 1893. 25 : 13,3 cm auf 35,1 : 25 cm.
Knesebeck 17 VII b (von VII b).
Aus den Auflagen von der aufgearbeiteten Platte zwischen 1963/65 und 1972. Mit dem Blindstempel Von der Beckes.
Die Pinselätzung ist nicht mehr sichtbar, stattdessen Punktroulette im oberen Bereich.
Wie bei anderen frühen Radierungen, die vor dem Weberzyklus entstanden, dachte die Künstlerin noch nicht an einen Verkauf, weshalb Abzüge aus der Entstehungszeit der Platte, die zwischenzeitig Beschädigungen erlitten hatte, äußerst selten sind. Gleichwohl wurde die Graphik 1893 auf der "Freien Berliner Kunstausstellung" gezeigt.
Provenienz: Käthe Kollwitz Museum Köln (verso mit Sammlungsstempel und "als Doublette ausgeschieden" gekennzeichnet).
Am unteren Rand kleinerer Fleck, sehr geringfügige Altersspuren.

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