Kunstkontor Dr. Doris Möllers

Erich Heckel (Döbeln 1883 - 1970 Radolfzell)

Zwei Verwundete (Wartende Verwundete).

Holzschnitt auf dickem Büttenpapier, mit Bleistift signiert und datiert, vom Drucker F. Voigt ebenfalls signiert, 1914. 42,1 : 26,3 cm auf 62 : 49,6 cm. Dube 276 II B (von B). Eines von 40 Exemplaren für die Mappe "Elf Holzschnitte, 1912-1919, Erich Heckel bei J. B. Neumann", erschienen 1921 in Berlin.

Im ehemaligen Passepartoutausschnitt etwas lichtrandig, sonst nur sehr geringe Alterspuren am breiten Rand.

 

Heckel schuf diesen Holzschnitt sowie eine Zeichnung dieses Sujets aufgrund seiner Beobachtungen im Verbandsraum des Berliner Lazaretts, wo er zunächst als Sanitäter ausgebildet wurde, bevor er 1915 an die Front nach Flandern gelangte. Die seit dieser Zeit geschaffenen Blätter sind geprägt von intensiven Beobachtungen der Physiognomien und psychischen Verfassungen der Verletzten.

Badende.

 Holzschnitt auf Japanpapier, mit Bleistift signiert, datiert und betitelt "Frau und Mädchen am Strand", 1931. 57,7 : 29,4 cm. Dube H 353. Mit den bei Japanpapier häufigen Randmängeln, sonst hervorragender Abzug dieses überaus seltenen Blattes, von dem es wohl keine Auflage gibt. 1931 fand eine große Heckel-Retrospektive in der Kunsthütte Chemnitz statt, zu der ein aufwändiger Katalog mit von Heckel entworfenem Holzschnitt-Titelblatt erschien. Die Ausstellung in der 'Kunsthütte Chemnitz' war Heckels letzte große Ausstellung in einem freien Deutschland vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten, die in den Jahren ihrer Schreckensherrschaft von Heckel allein über 700 Arbeiten aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmen ließen, sie ins Ausland verkauften oder teilweise verbrannten.

In diesem Jahr schuf Heckel mehrere Bilder zum Thema Frau/Mutter und Kind.


Hockende.

 Holzschnitt (Reiberdruck) auf feinem Japanpapier, mit Bleistift signiert, 1913. Ca. 40,8 : 31 cm auf 58 : 48 cm. Dube H 263 I (von II B). Druckbedingte Knicke, stellenweise leichte Altersspuren. 

Eines von wenigen Exemplaren vor den zahlreichen Korrekturen im Stock. Vor der Auflage von 40 Exemplaren für die Mappe "Elf Holzschnitte, 1912-1919, Erich Heckel bei J. B. Neumann", Berlin 1921.

Hervorragender, tiefschwarzer Druck mit reicher Binnenzeichnung, in vorliegender Fassung möglicherweise ein Unikat.

Ein Reiberdruck ist eine ohne Verwendung einer Druckerpresse hergestellter Abzug eines Holz- oder Metallschnittes.

Das angefeuchtete Papier wird auf den Druckstock gelegt und mit Hilfe eines Reibers angerieben. Früher wurden als Reiber mit Tierhaaren gefüllte Ledersäckchen verwendet.

Benutzt man Bürsten als Reiber, spricht man vom Bürstendruck.


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