Kunstkontor Dr. Doris Möllers

Pottner, Emil (Salzburg 1872 - 1942 vermutlich KZ Maly Trostinez)

Ohne Titel (Vier Enten im Wasser).

Kaltnadelradierung  auf Kupferdruckpapier, mit Bleistift gewidmet „Zur Erinnerung E. Pottner. 1. Dez. 1912.“, verso zweifach in Bleistift bezeichnet „Vorzugsdruck vom Künstler selbst gedruckt“, 1912. 21,2 : 27,5 cm auf 31,2 : 38 cm (etwas beschnitten). Provenienz: Sammlung Siegbert Marzynski (später Marcy), Berlin/Beverly Hills (verso mit Sammlungsstempel; nicht bei Lugt). Sehr leicht gebräunt, mit kleinen Altersspuren.

Ohne Titel (Auffliegende Enten).

Kaltnadelradierung mit Aquatinta auf Kupferdruckpapier, mit Bleistift signiert und als „Erster Zustand“ bezeichnet, um 1912. 17,5 : 27,7 cm auf 25,5 : 37,5 cm (etwas beschnitten). Provenienz: Sammlung Siegbert Marzynski (später Marcy), Berlin/Beverly Hills (verso mit Sammlungsstempel; nicht bei Lugt). In den Ecken Montierungsreste, unten links ein leichter Knick.


Ohne Titel (Hühner und Enten).

Kaltnadelradierung  auf Kupferdruckpapier, mit Bleistift signiert und als „1. Probedruck“ bezeichnet, um 1912. 21,5 : 26,7 cm auf 25 : 32,5 cm (etwas beschnitten). Provenienz: Sammlung Siegbert Marzynski (später Marcy), Berlin/Beverly Hills (verso mit Sammlungsstempel; nicht bei Lugt). Am oberen Rand 2 hinterlegte Einrisse (1 bis zur Plattenkante), die unteren Ecken etwas geknickt. Vor der nummerierten Auflage von 100 Exemplaren.


Der heilige Franziscus und die Tiere.

Radierung  auf Kupferdruckpapier, mit Bleistift signiert, 1916. 27,5 : 21,2 cm auf 37,1 : 31,4 cm. Provenienz: Sammlung Siegbert Marzynski (später Marcy), Berlin/Beverly Hills (verso mit zweifachem Sammlungsstempel; nicht bei Lugt). Rechte untere Ecke geknickt. Vor der Auflage für die „Zeitschrift für Bildende Kunst“ 1917.

Emil Pottner studierte ab 1891 an der Münchner Akademie bei Johann Herterich und malte in dieser Zeit häufig am Ammersee.Auf einer Studienreise 1902 nach Holland wurde er durch Delfter Keramik angeregt plastisch in Porzellan zu arbeiten. Er ließ sich 1903 in Berlin nieder und arbeitete als Keramiker, Maler und Graphiker. 1904 wurde er Mitglied der Berliner Secession, in deren Vorstand er 1913 gewählt wurde. Ihn verband eine enge Freundschaft mit Corinth. Bekannt wurde er vor allem für seine Tierdarstellungen. Er lebte in Petzow an der Havel, was ihn besonders zu Darstellungen von Wasservögeln inspirierte. Von 1911 bis 1927 entwarf er für die Karlsruher Majolika zahlreiche Vogelplastiken. Als Jude musste er 1933 sein Keramikatelier in Charlottenburg aufgeben, 1938 sein Haus verkaufen. 1935 fand im Berliner Jüdischen Museum seine letzte Ausstellung statt. 1942 wurde er erst nach Theresienstadt deportiert und vermutlich im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet.

Siegbert Marzynski  (später Marcy) (Berlin 1892 - 1969 Beverly Hills) war jüdischer Textilkaufmann und u. a. mit Corinth und Liebermann befreundet. Er hatte zunächst Kunstgeschichte bei Heinrich Wölfflin in Berlin studiert, bevor er das väterliche Geschäft übernahm. Durch häufige Besuche der Pariser Unternehmensfiliale freundete er sich mit Paul Signac, Maurice de Vlaminck und Maurice Utrillo an.  Als Mitglied des Ehrenausschusses, zudem u.a. Alfred Flechtheim, Max Liebermann, Karl Scheffler, Max Slevogt und Justin Thannhauser gehörten, unterstützte er 1931 eine Benefizauktion für junge Künstler bei Paul Graupe in Berlin. 1941 emigrierte er in die USA, wo er Teile seiner umfangreichen Sammlung der National Gallery in Washington vermachte.

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