Kunstkontor Dr. Doris Möllers

Uphoff, Carl Emil (Witten 1885 - 1971 Worpswede)

Ohne Titel (Gesenkter Mädchenkopf im Profil).

Aquarellierte Radierung auf Japanbütten, mit Bleistift signiert, in der Platte monogrammiert und datiert, 1917. 22,8 : 17,8 cm auf 41 : 32,5 cm. Provenienz: Privatsammlung Westfalen. Kleinere, druckbedingte Quetschfalten, sonst sehr schön erhalten.
Uphoff kam aus einfachen Verhältnissen und absolvierte eine Kaufmannslehre. Zwischen 1907 und 1909 lebte er in Hagen, wo er Christian Rohlfs kennenlernte und von 1909 bis 1912 in Paris,  dort studierte er an der Académie Matisse. Auf Einladung von Heinrich Vogeler besuchte er Worpswede, wo er sich 1911 ansiedelte und zusammen mit seinem Bruder Fritz und dem Schriftsteller Ludwig Tügel die „Werkgemeinschaft Worpswede für Buchkunst, gestochene Buch- und Mappenwerke“ gründete, die bibliophile Werke herausgab und bis 1924 existierte. Nachdem er politisch links stand, wurde er 1933 zum überzeugten Nationalsozialisten. Sein ehemaliger Freund Heinrich Vogeler sagte über Uphoff, er habe  „sich eine Lebensphilosophie zusammengeschustert“, die für jeden Fall zu gebrauchen sei. Die Ambivalenz der Zeit zeigt sich darin, das Uphoff Ortswart der Nazi-Organisation „Kraft durch Freude“ in Worpswede war und damit darüber urteilte, was als „entartet“ anzusehen war, andererseits aber Werke von ihm aus Museen entfernt wurden.


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