Pissarro, Camille (Charlotte-Amalie, Saint Thomas, Kleine Antillen 1830 - 1903 Paris)
Ohne Titel (Landschaft mit Pferdefuhrwerk in der Nähe von Pontoise, im Hintergrund die Oise; recto: Liebespaar unter Bäumen, dazu eine weitere Studie des Paares).
Bei Ausbruch des französisch-preußischen Krieges 1870 floh Pissarro mit seiner Familie von Louveciennes nach London. Hier studierte er die Werke von Turner und Constable, was seine eigene Kunst maßgeblich beeinflußte. "1872 zog Pissarro aber wieder nach Pontoise, wo er sich bereits 1866 niedergelassen hatte. 1873 mietete Paul Cézanne im benachbarten Auvers-sur-Oise ein Haus, und von da an waren die beiden Freunde, die sich 1861 an der Académie Suisse kennengelernt hatten, nahezu unzertrennlich. Seite an Seite malten sie die Landschaft des Oise-Tals rund um Pontoise und beeinflussten sich dabei gegenseitig maßgeblich. [...] Cézanne erklärte später: >Bis zu meinem 40. Lebensjahr habe ich mein Leben vergeudet. Erst als ich Pissarro kennenlernte, der so unermüdlich war, bin ich auf den Geschmack des Arbeitens gekommen<, und noch in einem Ausstellungskatalog, der 1906, drei Jahre nach dem Tod Pissarros, erschien, stellte sich Cézanne als >Schüler von Pissarro< vor." (Finckh, Gerhard, Hrsg., Camille Pissarro, der Vater des Impressionismus. Katalog der Ausstellung im Von der Heydt-Museum Wuppertal 2014/2015. S. 239)
"Die späteren Zeichnungen wirken häufig wie Abbreviaturen, wie flüchtig notierte Skizzen, spontane Vergegenwärtigungen von Situationen [...]. Sie zeugen von einer Sicherheit des Strichs, von einer Präzision der Erfassung von Personen, Bewegungen und Räumen, die schlicht als meisterhaft zu nennen ist." (Finckh, Gerhard, Hrsg., Camille Pissarro, der Vater des Impressionismus. Katalog der Ausstellung im Von der Heydt-Museum Wuppertal 2014/2015. S. 201)
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