Lomnitz, Alfred (Abraham) (Eschwege 1892 - 1953 London)
Ohne Titel (Berliner Dächerlandschaft mit qualmendem Schornstein).
Lomnitz stammte aus einer kunstsinnigen jüdischen Familie, die in Eschwege an der Werra ein Kaufhaus besaß. 1909 zog er nach Kassel, möglicherweise, um dort eine Ausbildung zu machen. Von 1910 bis 1912 war er Schüler von Henry van de Velde an der Kunstgewerbeschule Weimar, wo ihn besonders das Werk des dort ebenfalls lehrenden Paul Klee begeisterte. Als er 1914 eingezogen wird, gibt er als Beruf "Kunstmaler" an. Seine Holzschnitte wurden erstmals 1919 in der renommierten Berliner Galerie J. B. Neumann gezeigt. 1920 nahm er an der Ausstellung der "Freien Sezession" teil. Zunächst zwischen Weimar und Berlin pendelnd, ließ er sich 1923 in der Hauptstadt nieder, heiratete Sophie Glücksmann und besaß drei "Litz" genannte Ateliers. Um die finanzielle Lage zu verbessern entwarf er zugleich Verkaufsautomaten für Kaffee und belegte Brote. 1921, 1922 sowie 1929 bis 1931 beteiligte er sich an Ausstellungen der "Novembergruppe". 1926 fand in der Galerie Neumann-Nierendorf eine große Einzelaustellung statt, die mit Werken von Beckmann, Braque, Chagall, Dix, Kirchner, Klee, Vlaminck u. v. m. ergänzt wurde. Zu etlichen dieser Künstler hatte Lomnitz persönlichen Kontakt. Um 1932 emigrierte er nach London und arbeitete dort als freischaffender Graphiker. 1934 konnte seine Frau mit dem 1925 geborenen Sohn nachkommen. In diesem Jahr zeigte die Galerie Ryman in Oxford erstmalig seine Werke. Schnell konnte er sich als Designer und Schaufenstergestalter einen Namen machen. 1939 gelang seiner Mutter die Flucht nach England. In diesem Jahr oder 1941 wurde er als deutscher Staatsbürger in Huyton bei Liverpool interniert, worüber er bereits 1941 ein Buch veröffentlichte. Schwer an Parkinson erkrankt starb Alfred Lomnitz schließlich 1953 in London, ohne je wieder nach Deutschland zurück gekehrt zu sein.
Ohne Titel (Landschaft mit Kaminen/Phantasielandschaft).
Lonely scene.
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